Anfang des Monats war ich bei einem großen „Datenbankhersteller“ in Walldorf auf einem „Info-Tag GeoDaten“. Abgesehen von den vielen vermeintlich schönen Lösungen von denen wir derzeit trotz vorhandener Lizenzen etc. keine Einzige nutzen können, fiel dort wieder mal die ominöse Aussage:
80% aller Daten haben einen Raumbezug.
Da ich diese Zahl bereits aus dem Studium kannte, war ich über das allgemeine Raunen im Saal darüber doch einigermaßen verwundert. Und so führte mich eine einfache Google-Suche („daten mit raumbezug“) zu zahlreichen Treffern, in denen genau dieser „Fakt“ immer wieder genannt wird und die Suche ließ mich nach wie vor ratlos über diese Verwunderung zurück (Wie tief hat man sich mit GeoDaten beschäftigt, wenn einem diese Zahl völlig fremd ist?)
Die gleiche Suche führte mich allerdings auch (und das fand ich dann doch wieder interessant) zu diesem Forschungsbeitrag der TU Dresden (Link zum PDF) aus dem Jahr 2012, in welchem versucht wurde, diese ominöse und quellenlose Zahl wissenschaftlich zu belegen. Und auch wenn Hahmann und Burghardt die 80% nicht ganz belegen konnten (die dortige Analyse von Wikipedia Deutschland führt zu einem Ergebnis von 57%), so teile ich doch mit Ihnen die Auffassung, dass es auch dann keine Degradierung der Geowissenschaften sein dürfte, wenn es sich um weniger Daten mit Raumbezug handelt. Man denke da nur an all die Youtube-Videos und Musiktitel, die auch ohne jeden Raumbezug ihre Daseinsberechtigung haben…